Sommersonnenwende

Jetzt beginnt eine Zeit in der die Sonne ihre größte Kraft entfaltet. Wir genießen die Helle und die zunehmende Wärme. Aber manchmal gibt es auch heftige Gewitter die in kurzer Zeit die ganze Ernte zerstören können. Aber auch die Kraft der Sonne kann manchmal so stark werden, dass sie nicht nur Leben schenkt, sondern auch zerstören kann.

Bis jetzt sind die Pflanzen vor allem in die Höhe gewachsen, aber nun bilden sich aus den Blüten Früchte und Gemüse. Das Korn wächst auf den Feldern. Jetzt ist auch die Zeit der ersten wichtigen Kräuterernte. Viele Kräuter sind um die Sommersonnenwende besonders heilkräftig. Wir genießen die Fülle und den Reichtum, den die Natur uns schenkt und danken Mutter Erde dafür.

Wir entzünden Feuer um das Leben zu feiern und die Kraft der Sonne zu ehren und werfen getrocknete Kräuter ins Feuer zum Schutz und Segen für das kommende Jahr. Wir springen über das Feuer um uns von negativen Energien und Krankheiten zu reinigen.

Die Feste zur Sommersonnenwende sind Feste der Fruchtbarkeit, der Fülle, der Freude, der vollen Kraft und des Reichtums. Es war eine unbeschwerte Zeit in der große Leichtigkeit herrschte. Die anstrengende Zeit der Saat war vorbei und die Zeit der Ernte noch nicht gekommen.

Die Aufgabe die wir zur Wintersonnenwende erhielten, kommt jetzt zur Reife und zeigt erste Früchte. Wir dürfen uns feiern und loben, für das was wir geschafft haben und im Außen zeigen wer wir sind und was wir können.

Aber es ist auch ein Wendepunkt, die Tage werden wieder kürzer und die Natur zeigt uns, dass am lichtesten, hellsten Tag des Jahres das Thema Tod bereits wieder enthalten ist. Und auch wir dürfen loslassen und der transformierenden Kraft des Feuers übergeben, was uns nicht mehr fördert.

Bei den Kelten wurde das Fest wahrscheinlich ausgelassen 12 Tage lang gefeiert. Belenus oder Bel, der Sonnengott wurde angebeten und es wurde um eine gute Ernte gebetet. Aber auch dem Donnergott wurden Opfer dargebracht und ihm zu Ehren Wetterkräuter verbrannt. Er wurde von den Naturwesen begleitet, welche zu dieser Zeit einen besonders hohen Stellenwert hatten.

Die Göttin, die sich zur roten Göttin gewandelt hatte und auch als Fruchtbarkeitsgöttin gesehen wurde, wurde verehrt. Sie übernahm gemeinsam mit dem Gott an ihrer Seite Verantwortung für das Land. Aus der erotischen Beziehung der Beiden rund ums Beltanefest ist eine gefestigte Beziehung geworden in der beide Verantwortung übernehmen.

Die Frauen banden sich Beifussgürtel um die Hüften und Gundelrebenkränze ins Haar. Mit Eisenkraut in der Hand sprangen sie dann über das Feuer.

Wie bei allen anderen Jahreskreisfesten waren die Vorhänge in die Anderswelt weit offen und man konnte leicht mit den Naturwesen und Ahnen in Kontakt kommen. Früher war die Zusammenarbeit von Mensch und Naturwesen noch sehr lebendig. Glühwürmchen galten als sichere Anzeichen, dass Naturwesen in der Nähe waren.

50 Tage nach Ostern wurde der Holletag gefeiert. Dieser Tag war der Erdgöttin Holle gewidmet und es wurden alle Brunnen geehrt, die als Heilige Plätze der Göttin galten.

Brauchtum aus dem Alpenraum

Sonnwendfeuer

Sonnenräder

Scheibentreiben

Sonnwendkräuterbuschen